Es will gut überlegt sein, den Beruf zu wählen, den die Eltern ausüben. Wenn die Tochter etwa sagt: „Ich glaube, ich werde Zahnarzt wie Du, Papa“, dann sind Eltern in ihrer Rolle als Begleiter in den Beruf gefragt.
Die Familie sollte sich dann gemeinsam ansehen, was sich hinter diesem Wunsch verbirgt? Ist es wirkliches Talent zu dem Beruf, ein hohes Interesse an der Tätigkeit? Stellt die Tochter oft Fragen zum Berufsalltag? Dann kann es eine gute Idee sein, weiter zu erforschen, ob der Beruf wirklich zu ihr passt.
Aber was ist, wenn der Wunsch geäußert wird, aber kein großes Interesse gezeigt wird? Oft sind das die Kinder, die keine rechte Idee haben, was sie mit ihrem Leben anstellen sollen, und aus diesem Grunde den Weg der Eltern einschlagen.
Manchmal werde sie auch dazu gedrängt, den beruflichen Weg der Eltern einzuschlagen. Und Mütter und Väter sind insgeheim froh, dass sich die Frage nach der Berufswahl so schnell lösen ließ. Denn eine Orientierungsphase fällt dann weg, der Lebensunterhalt scheint für die Zukunft gesichert. Und wenn das Kind, wie in unserem Beispiel, ein Zahnmedizinstudium beginnen will, dann können Eltern sich gegenseitig auf die Schultern klopfen: Schließlich lernt das Kind etwas Ordentliches – Familientradition weitergeführt – inklusive gesellschaftliches Ansehen. Eltern und auch Kinder finden sich hier zurecht, sie bewegen sich auf sicherem Terrain – scheinbar. Denn hier kann es sich rächen, nicht genau hingesehen zu haben.
Vielleicht merkt der angepasste Sohn während des Zahnmedizinstudiums, dass er nur ungern ein Gutteil seines Arbeitslebens damit verbringen will, in die Münder anderer Menschen zu blicken und darin zu arbeiten. Und dann beginnen die Probleme.
Ich kann Eltern daher nur ermutigen mit ihren Kindern früh genug zu erforschen, was für sie das Richtige ist. Dazu gehört auch, dass man aufrichtig zu sich selbst ist und die Erwartungen an das Kind mit dessen Fähigkeiten und Talenten abgleicht.